Schröpfen

Methode
Schröpfen ist ein traditionelles und sehr altes Therapieverfahren, was sowohl in der westlichen als auch in der chinesischen Medizin bereits seit dem 2. Jahrhundert angewandt wird. Es ist eine ausleitende Therapieform, vergleichbar dem bekannten Aderlass oder der Blutegeltherapie. Schröpfen wirkt schmerzlindernd, durchblutungsfördernd sowie immunregulierend.

Es werden zwei Verfahren des Schröpfens unterschieden:
Beim trockenen Schröpfen werden die Sauggläser auf die unversehrte Haut gesetzt, oft entlang der Reflexzonen am Rücken. Dabei wird Haut sowie Unterhaut angesaugt und ein künstlicher Bluterguss erzeugt. Gleichzeitig wird so regulativ auf Muskulatur, Organe oder Gelenke schmerzlindernd Einfluss genommen. Es kommt zu Lymphstrom- und Durchblutungsverbesserungen. Außerdem wird die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung verbessert, die Gewebeübersäuerung vermindert, der Stoffwechsel in den Zellen angeregt und neurale Funktionen werden normalisiert. Nach ca. 10 – 15 Min werden die Gläser wieder entfernt. Der entstandenen Bluterguss wird erst nach wenigen Stunden oder Tagen abgebaut.

Beim blutigen Schröpfen wird, bevor man das Schröpfglas setzt, die Haut leicht angeritzt. Innerhalb von ca. 15 min fließen ca. 10-20 ml Blut und Gewebsflüssigkeit in das Glas. Angewandt wird dies bei allen Füllezuständen, also bei Muskelverhärtungen und Verquellungen im Bindegewebe. Nach ca. 10 – 20 min werden die Gläser wieder entfernt.

Bei beiden Methoden ist eine Hauteinblutung (Hämatom) anzustreben. Die Bereinigung dieses Hautgebietes bewirkt die gleichzeitige Bereinigung der reflektorisch zusammengeschalteten Segmentanteile. Der „blaue Fleck“ ist lediglich für einige Tage kosmetisch auffällig. Treten im Gebiet des Schröpfkopfes kleine Lymphblasen auf, ist das ein Zeichen einer sehr intensiven Lymphstauung, die dann mehrfach behandelt werden muss.

Typische Anwendungsgebiete des Schröpfens (Beispiele)

  • Schmerzen des Bewegungsapparates
  • Muskelschmerzen, Muskelverspannungen
  • Kopfschmerzen
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Internistische Erkrankungen (z.B. Bluthochdruck, niedriger
    Blutdruck, funktionelle Herzbeschwerden, Bronchitis, Gallenerkrankungen, Verdauungsstörungen)

Kontraindikationen (ungeeignet bei):

  • akute Entzündungen des betreffenden Hautareals
  • allergische Hautveränderungen
  • bei Blutgerinnungs- bzw. Wundheilungsstörungen, über Muttermalen
  • im Bereich einer Strahlentherapie sowie bei Patienten

  • bei gleichzeitiger Einnahme blutverdünnender Medikamente (z. B. Marcumar)

Kosten
Die Kosten für eine Schröpfbehandlung werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Bei einer privaten Krankenversicherung werden die Kosten je nach Vertrag zum Teil rückerstattet. Lassen Sie sich dazu in unserer Praxis beraten.